Faktencheck: ist Spanisch lernen schwer oder nicht?

Spanisch ist bekannt für seine Schnelligkeit, mit der es gesprochen wird. Für Temperament und das rollende R. Das willst du auch können, aber du zögerst, mit dem Lernen anzufangen?

Oder musst du Spanisch für die Uni lernen und fragst dich, was da auf dich zukommt?

Dann bist du hier genau richtig! Denn ich gehe der Frage nach: ist Spanisch schwer oder handelt es sich um einen weiteren klassischen Fall von „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird?“

Ist Spanisch schwer oder einfach?

Eine neue Sprache zu lernen läuft meist gleich ab. Du fängst mit Feuereifer an, bei den ersten Schwierigkeiten lässt bereits der Elan nach und sobald es wirklich knifflig wird, legst du den Spaß beiseite.

Doch gerade in diesen Situationen ist es wichtig, dass du nicht aufgibst. Ich kann dir bereits jetzt garantieren, dass du diesen Punkt auch bei Spanisch erreichen wirst!

Und ich weiß, wovon ich rede. Als ich begonnen habe Spanisch zu lernen, umfasste mein Wortschatz „Vamos a la playa“, „Una cerveza por favor“, „Gracias“ und „Hasta luego“. Mehr nicht.

Inzwischen spreche ich Spanisch fließend. Es ist also definitiv machbar. Wenn du den Mut nicht verlierst. Denn Spanisch ist schwer – zumindest teilweise!

Bevor wir klären, wie schwer schwer ist, zunächst eine gute Nachricht. Spanisch lernen ist immer noch einfacher als Deutsch lernen!

Artikel und Fälle stellen kein Problem dar

Im Deutschen gehören Artikel zu den absoluten Horrorvorstellungen. Der, die und das werden scheinbar willkürlich Worten zugeordnet, Ausnahmen kommen häufiger vor als die Regel.

Anders im Spanischen. Zunächst gibt es nur zwei Artikel. El und la.

Auch die Anwendung ist einfacher. Als Daumenregel gilt: Wörter, die auf -o enden, stehen mit dem Artikel „el“. Wörter, die auf -a enden, mit dem Artikel la.

Halte dich daran und machst du bereits vieles richtig.

Akkusativ, Dativ und Co können Neulinge im Deutschen ebenfalls zur Verzweiflung treiben. Auch hier macht Spanisch dir das Leben leichter.

Denn die Substantive selbst bleiben unverändert! Du musst lediglich den Artikel anpassen.

Wenn du das Fortgeschrittenen Level erreichst, wird es etwas komplizierter. Ich fand es verwirrend, zwischen la und lo, dem Personalpronomen le und se für die Passivbildung zu unterscheiden. Nicht beim Zuhören, sondern wenn ich selbst einen Satz bilden wollte.

Davon abgesehen ist Spanisch lernen nicht schwer – was Artikel und Fälle betrifft.

Präpositionen sind unlogisch

Die Verwendung der Präpositionen macht nur selten Sinn. Aber in welcher Sprache ist das schon der Fall?!

Je mehr Sprachgefühl du mit der Zeit entwickelst, desto einfacher fällt es dir Muster zu erkennen und die richtige Proposition zu wählen.

Meinem Empfinden nach werden „de“ und „a“ am häufigsten verwendet.

Neben den Präpositionen musst du dich außerdem mit einigen Verben rumschlagen, die ihre Bedeutung verändern. Je nachdem, mit welcher sie stehen. Ir mit Präpositionen ist das beste Beispiel.

Zeiten und Formen sind definitiv machbar

Die spanischen Zeiten sind den englischen sehr ähnlich. Wenn du also Englischkenntnisse besitzt, werden dir die Zeiten leichter fallen!

Das heißt jedoch nicht, dass es ein Kinderspiel wird. Die meisten Zeiten sind gut zu verstehen. Allerdings sorgen einige wenige dafür, dass an dieser Stelle Spanisch lernen schwer wird.

Dazu zählt beispielsweise der Unterschied zwischen dem Indefinido und Imperfecto. Ich habe mir unzählige Erklärungen durchgelesen und es trotzdem nicht verstanden.

Die Erleuchtung kam mir erst, nachdem ich die Theorie beiseitegeschoben und mich der Praxis zugewandt habe.

Achte darauf, wie Muttersprachler die Zeiten einsetzen und nutze die Theorie mehr als groben Leitfaden. Dann klappt es bestimmt!

Die Konjugation der regelmäßigen Verben in den verschiedenen Zeiten, musst du einfach auswendig lernen. Da gibt es leider keinen Trick.

Subjuntivo ist eine der größten Herausforderungen

Auch wenn die spanischen Zeiten vermeintlich einfach sind, so ist es eine nicht. Das Subjuntivo. Für mich einer der schwersten Aspekte, die Spanisch zu bieten hat.

Das beginnt bereits bei den Formen. Wenn du ein Verb in einer merkwürdigen Form siehst oder hörst, von der du keine Ahnung hast, welche das sein soll – dann ist es mit Sicherheit das Subjuntivo!

Noch problematischer ist nur der Gebrauch. Auf dem Papier ist die Sache klar und eindeutig. Aber die Praxis ist eine andere! Hier wird Spanisch lernen richtig schwer!

Ich habe ewig gebraucht, um den richtigen Gebrauch zu verstehen. Leider kann ich dich nicht einmal damit trösten, dass du das Subjunctivo nur selten brauchen wirst.

Im Gegenteil. Es kommt im Spanischen sehr häufig zum Einsatz. Gefühlt in jedem zweiten Satz!

Wenn du es also wirklich verinnerlichen möchtest, benötigst du Eselsgeduld und Durchhaltevermögen.

Mein Opa würde jetzt wohl sagen: „Nach Wolf kommt Bär!“ Soll heißen: schlimmer geht immer. Und das gilt auch für Spanisch.

Denn es gibt noch einen weiteren Aspekt, der alles in den Schatten stellt. Der das Subjuntivo wie einen Kindergeburtstag aussehen lässt.

Unregelmäßige Verben!

Unregelmäßige Verben sind die Wurzel allen Übels

Unregelmäßige Verben sind mit Abstand das schwierigste, was Spanisch zu bieten hat!
Die Anzahl regelmäßiger und unregelmäßiger Verben hält sich ungefähr die Waage. Sie sind also nicht nur schwer und unlogisch, sondern es gibt auch sehr viele davon. Keine gute Kombination!

Leider besteht auch absolut keine Möglichkeit, aufgrund irgendwelcher Hinweise herauszufinden, ob ein Verb regelmäßig ist oder nicht. Die einzige Lösung: auswendig lernen!

Auch mit raten wirst du nicht weit kommen. Die unregelmäßigen Formen sind teils derart kurios, dass die Wahrscheinlichkeit, die richtige zu treffen, unter null liegt.

Insbesondere am Anfang kann das sehr entmutigend sein. Aber lass dir davon nicht den Spaß verderben. Aber alles eine Frage der Zeit.

Eine weitere Schwierigkeit lauert bei Verben, die im deutschen gleich übersetzt werden, im Spanischen jedoch unterschiedliche Bedeutungen haben.

Dazu gehört beispielsweise der Unterschied zwischen ser und estar, die beide mit sein übersetzt werden. Oder aber der Unterschied zwischen llevar und traer, die bringen bedeuten.

Ist Spanisch schwer oder einfach? – Das Fazit

Spanisch ist schwer, aber nicht übermäßig kompliziert. Im Vergleich zum Deutschen lauern weit weniger Stolperfallen.

Darüber hinaus erleichtern Fremdsprachenkenntnisse aus Englisch, Italienisch oder Latein den Lernprozess enorm.

Artikel und Fälle wirst du fast problemlos bewältigen können. Erst bei den Zeiten wird es etwas komplizierter.

Den Unterschied zwischen Indefinido und Imperfecto kannst du bewältigen, indem du dich bei der Verwendung an Muttersprachlern orientierst. Beim Subjunctivo brauchst du einfach Geduld!

Präpositionen sind auch im Spanischen ein leidiges Thema. Glücklicherweise sind sie in den meisten Fällen nicht so ausschlaggebend, als das du nicht auch verstanden werden würdest, wenn du eine falsche benutzt.

Bleiben also nur noch die unregelmäßigen Verben. Und die machen Spanisch lernen schwer! Stures auswendig lernen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Kurz gesagt: Spanisch ist mittelmäßig schwer! Formen und Artikel sind einfach. Zeiten ebenfalls. Mit Ausnahme des Indefinido, Imperfecto und Subjunctivo. Präpositionen sind nicht schwieriger als in anderen Sprachen. Unregelmäßige Verben bilden die größte Herausforderung.

Hast du bereits mit dem Lernen begonnen? Wie schwer ist Spanisch für dich und was bereitet dir die größten Probleme? Ich freue mich auf deine Antwort in den Kommentaren!